Gemeinsam mit Politik und Verwaltung sollen effektive Lösungen für Problemstellungen des Stadtteils auf den Weg gebracht werden. Bei dem erneuten Treffen erläuterten Alfred Lützler und Efrosine Christou den Anwesenden markante Herausforderungen im Bereich öffentlicher Ordnung, deren zeitnahe Lösungen aus Sicht der Stadtteilvertretung dringend nötig sind.
Wilde Müllablagerungen und Entsorgung von Gewerbemüll im öffentlichen Raum oder in öffentlichen Müllbehältern sollen demnach nicht länger toleriert werden. Geschäftsführer Hans-Peter Schneppenheim stellte ein innovatives und gut funktionierendes Konzept aus Hamburg vor, wonach von der Stadt angestellte Mülldetektive – sogenannte Waste Watchers – Hinweise über Verursacher ermitteln und entsprechende Bußgelder verteilen. Das Konzept wurde in Hamburg durch eine Änderung der kommunalen Müllsatzung möglich. Dort ist der Eigentümer des Mülls auch bei Entwendung oder bei fremdgesteuertem Vandalismus für seinen Müll verantwortlich. Das Konzept könnte auch ein Modell für Düren sein und soll in der kommenden Dialogrunde im Dezember mit der Stadtverwaltung diskutiert werden.
In Nord-Dürens Gründerzeithäusern besteht bekanntlich großer Modernisierungs- und Instandsetzungsbedarf. Nach Meinung der Stadtteilvertreter liegen in bis zu 30 Objekten eklatante Haus- und Wohnungsmängel, Überbelegung oder in einigen Fällen Mietpreisüberhöhung und Verdacht auf Sozialbetrug vor. Zu ähnlichen Erkenntnissen kommt auch die kommunale Task-Force, die auf Initiative der Stadtteilvertretung seit letztem Jahr Maßnahmen zur Verringerung solcher Immobilien entwickelt und umsetzt.
Die Stadtteilvertreter machten deutlich, dass die Bearbeitung der Aufgaben durch die Wohnungsaufsicht und den Gutachterausschuss dringend vorangebracht werden müsse. Ohne den Gutachterausschuss können Hinweise auf Tatbestände des Mietwuchers und der Mietpreisüberhöhung nicht vor Gericht gebracht werden, wodurch keine abschreckenden Präzedenzfälle entstehen können. Die Stadtteilvertretung ist mit der Stadtverwaltung im Kontakt, wodurch die Problemstellungen bekannt sind.
Vor diesem Hintergrund machten die Stadtteilvertreter deutlich, dass man im Interesse Nord-Dürens an einer noch intensiveren Zusammenarbeit mit Politik und Stadtverwaltung interessiert ist. In den kommenden Sitzungen möchte man konkrete Aufgabenstellungen beraten, Maßnahmen erarbeiten und deren Umsetzung vorantreiben. Wie Ralf Schmitz, Vorsitzender der Stadtteilvertretung, betonte, ist ein Dialog auf Augenhöhe hierfür eine wesentliche Voraussetzung – ein Satz, der bei den Politikern Unterstützung fand. (Ein Artikel, der am 21.10.2018 in der Dürener Zeitung erschienen ist, hier in gekürzter Fassung)